Die Prüfungen des Wintersemesters (inklusive der gefürchteten Physikprüfung) und das ganze Sommersemester sind seit dem letzten Eintrag vorbeigezogen bzw. von mir bewältigt worden. Nun beginnt der Herbst, die Tage werden schon wieder deutlich kürzer, und es beginnt schon in wenigen Tagen das nächste Wintersemester. Zeit für einen kleinen Rückblick darüber, was sich in Bezug auf das Autoimmun- und Ernährungsthema und auch das Studium in dieser Zeit so bei mir getan hat.
Zunächst mal ist zu meiner großen Freude meine Biologin- und Übersetzerinkollegin Andrea Kamphuis, deren Blog ich in meinem Buch zitiere, mit Band 1 (!) ihres Autoimmunbuchs fertig geworden, das übrigens auch genau so heißt: „Autoimmunbuch“ (auch bei Amazon und bestimmt auch ganz anderswo erhältlich). Ich stecke leider immer noch im ersten Drittel des Buchs fest (ohne Literatur- und Stichwortverzeichnis sind es 430 Seiten), eben gerade weil ich es so unglaublich spannend finde und möglichst viele Einzelheiten nicht einfach überlesen will. Jeder Halbsatz ist bis zum Anschlag mit Wissen und teilweise neuester Forschung angefüllt, und dennoch liest es sich kein bisschen dröge. Dazu schreibe ich sicher noch mehr, sobald ich das Buch fertig gelesen habe. Außerdem wird es auch noch einen Band 2 geben. Band 1 nennt sich „Biologie des Immunsystems“ und ich glaube, in Band 2 geht es dann noch konkreter um die Entstehung von Autoimmunerkrankungen.
Des Weiteren habe ich beim Neurodermitis-Kongress mitgewirkt und ein Interview zum Thema Autoimmunerkrankungen der Haut und dem möglichen Nutzen einer Paleoernährung und insbesondere des Autoimmunprotokolls AIP (Meiden von Casein, Lektinen, Phytinsäuren, Gluten, Solanin usw.) gegeben. Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem Interview:
Dann habe ich mich mal wieder mit dem Thema Cholesterin beschäftigt, und zwar auf einer anderen Ebene als für mein Buch. Anlass war die Einladung von Dr. Simon Goddek der Uni Wageningen in den Niederlanden, für sein privates, populärwissenschaftliches Webseiten-Venture rund ums Thema Leaky Gut einen Gastbeitrag zu schreiben. Da ich das Thema Cholesterin und die neuesten Kontroversen darum schon die letzten Jahre, wenn auch nur am Rande, mit Interesse verfolgt habe und sowieso Lust hatte, mich mal wieder damit zu beschäftigen, kam dieser Artikel dabei raus. In dem Cholesterinkapitel meines Buchs habe ich mich mehr darauf konzentriert, zu erklären, wozu Cholesterin überhaupt gut ist; in diesem Artikel halte ich diesen Aspekt eher kurz und behandle zusätzlich die verschiedenen Arten von LDL-Cholesterin und welche Erkenntnisse aktuelle Reviews zum Einfluss der Ernährung im Hinblick auf diese LDL-Typen liefern.
Privat gibt es zu berichten, dass M2 im August in den Kindergarten gekommen ist. Das war eine relativ große Umstellung, obwohl sie in der gleichen Einrichtung geblieben ist (vorher war sie innerhalb der gleichen Kita eben ein Krippenkind). Der Kindergarten hat ein offenes Konzept und ist räumlich betrachtet sehr groß. Daher muss jedes Kind sich morgens erst mal entscheiden, in welchen Raum es gehen will und dann an der großen Tafel sein Magnetbild in den entsprechenden Raum schieben. Aber es klappt im Großen und Ganzen gut, auch wenn die morgendlichen Abschiede immer noch tränenreich sind. Das geht jetzt schon seit Monaten so, also auch schon vor dem Umzug in den Kindergarten, und ich habe gelernt, es zu akzeptieren, weil ich weiß, dass es ihr dort trotzdem gut geht und sie kurz nach meinem Abgang abrupt aufhört zu weinen. Ansonsten hatten wir einen wirklich schönen Sommer, da ich ausnahmsweise mal keine Prüfungen im Nachprüfungszeitraum hatte und ich daher immer den Wünschen meiner Kleinen nachgeben konnte, wenn ich sie nachmittags mit dem Fahrrad aus der Innenstadt (die Kita ist beim Institut) abgeholt habe – im Klartext heißt das, dass wir jeden Tag für die 3,5 Kilometer 2-3 Stunden gebraucht haben, weil wir unterwegs erst in einen Springbrunnen gehüpft sind, dann Eisessen gefahren sind und zuletzt noch auf dem Spielplatz angehalten haben.
M1 ist in die fünfte Klasse gekommen, und wir sind froh, dass sie auf einer Modell-Gemeinschaftsschule ist, so dass wir jetzt – anders als ihre Kita-Freunde, die auf Regelschulen sind – keinen Schulwechsel vollziehen mussten und im Verlauf des letzten Jahres keinen Stress mit der Gymnasialempfehlung hatten. Zum Thema „Längeres gemeinsames Lernen“ gibt es in Sachsen derzeit auch einen Volksantrag, den ich auch tatkräftig unterstütze, indem ich Unterschriften sammle.
Vom Studium gibt es auch Neuigkeiten. Ich habe ja schon mal von meiner Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten und von den unüberwindlichen Hürden berichtet, auf die ich immer wieder stoße. Das war sowohl hier als auch auf meiner größenwahnsinnigen Gofundme-Seite Thema. Zuletzt erfuhr ich auf meine Nachfrage, warum ich beim Deutschland-Stipendium zweimal abgelehnt wurde (obwohl es hier ausnahmsweise mal keine Alters- oder Zweitstudiumsbeschränkung gibt); und zwar sind für meine Fachrichtung bislang einfach keine Sponsoren gefunden worden. Jetzt habe ich aber vor ein paar Monaten erfahren, dass unser Prüfungsamt mich für eine Förderung durch die Studienstiftung vorgeschlagen hat (aufgrund meines Notendurchschnitts). Das heißt noch lange nicht, dass ich jetzt wirklich ein Stipendium bekomme, da ich mich erstmal bewerben musste und nun Anfang des kommenden Jahres an einem Auswahlseminar teilnehmen werde, aber es ist trotzdem ein Hoffnungsschimmer und natürlich auch eine Ehre. Jetzt muss ich mir ein Thema für einen Vortrag überlegen. Ob ich was zum Thema Autoimmunerkrankungen erzähle?
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