Wir haben vor kurzem über einen Freund, der wiederum einen Freund hat, der einen Freund hat, der in der Landschaftspflege tätig ist, ein halbes Weideschaf bekommen. Nein, das ist nicht umgekippt (kchkchkch); es war schon in handliche Teile zerlegt, die wir gerade so in unserem Tiefkühlschrank unterbringen konnten. Allerdings war dieser recht kleine Tiefkühlschrank doch leistungsmäßig überfordert, so dass wir am zweiten Tag leider feststellen mussten, dass die Leber nicht richtig gefroren war, die ganz vorne an der Tür lag. Es waren genau genommen drei Lebern, die wir zusätzlich zu unserem Schaf bekommen hatten, und die waren auch ganz schön groß. Und nicht ganz gefroren. Tja, was tun?
Schlecht waren sie noch nicht, das kann man bei Innereien ja schnell durch Riechen und Betrachtung feststellen. Also musste eine schnelle Verwertung her. Da wir eh immer schon mal Leberwurst machen wollten, war das nun der Plan. Dazu mussten wir halt so tun, als sei das einfach keine Schafsleber, sondern eine Schweins- oder Kalbsleber, denn extra für Schafslebern gibt es nicht so viele Rezepte, und wir wollten eigentlich auch, dass die wie ganz normale Leberwurst schmeckt. Ich kann jetzt schon mal verraten, dass das Ergebnis mehr als befriedigend ist. Zwischendurch hatte ich so meine Zweifel. Es sah auch nicht immer alles so lecker aus, wie ihr gleich sehen werdet.
Als erstes habe ich mal Zwiebeln mit Ghee ordentlich braun gebrutzelt.
Dann habe ich die gleiche Menge an Schweinebauch, wie ich Leber zur Verfügung hatte (jeweils 1 kg), in Streifen geschnitten und bei 90 Grad für etwa eine Viertelstunde gebrüht.
In der Zwischenzeit habe ich die Leber gesäubert, in Streifen geschnitten und gewässert. Hier liegt sie im Wasser und harrt der Dinge, die da kommen.
Jetzt wird alles in der Küchenmaschine zerkleinert bzw. püriert. Ich habe leider keinen funktionierenden Fleischwolf, daher musste ich auf meine geliebte Küchenmaschine zurückgreifen. Es ist eine Maschine der Sorte „Food Processor“, wofür es im Deutschen keine richtige Übersetzung gibt. Es bedeutet, dass sie einen flachen Zylinder besitzt, in dem sich ein großes flaches Messer dreht (im Unterschied zum Mixer, wo weder der Zylinder noch das Messer flach ist.) Man kann dafür aber auch einen Fleischwolf nehmen, ist natürlich die traditionelle Methode. Ich war aber überrascht, wie gut das mit dem Food Processor hingehauen hat.
Wir haben immer abwechselnd Leber und Schweinebauch hinzugegeben, dazu dann noch etwas Griebenschmalz und natürlich die gerösteten Zwiebeln.
Zwischendurch mussten wir mal die Küchenmaschine leer machen, weil der Zylinder bei meiner Maschine eher klein ist. Die Masse sammelten wir in einer großen Schüssel.
In der großen Schüssel wurde das alles am Ende noch mit Salz, Thymian, Majoran, Muskat und Pfeffer gewürzt.
Dann haben wir die Masse in saubere Gläser gefüllt, die gut verschlossen und in einen großen Topf mit Wasser gestellt.
80 Minuten lang haben wir das Wasser sanft köcheln lassen und dabei den Deckel drauf gelassen. Am Ende sah es dann so aus:
Am nächsten Tag haben wir dann endlich gekostet. Das Urteil: wunderbar streichfest und superlecker!
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